„Das Kind träumt“ nominiert für den FAUST und IKARUS Theaterpreis
Aus der Jury-Begründung für den Faust-Preis:
„Hanoch Levins Text „Das Kind träumt“ ist die Geschichte über Migration und Flucht, der verzweifelten Suche nach einer neuen Heimat und die Ablehnung der um Asyl Bittenden. (…) (E)ine außergewöhnliche und mutige Produktion im Feld der Darstellenden Künste für junges Publikum.“
Aus der Jury-Begründung für den Ikarus-Preis:
„Eine bemerkenswerte Ensembleleistung. (…) Gerade in Zeiten allgegenwärtiger Kriege, von Flucht und Vertreibung zeigt die Inszenierung, sehr drastisch, mit welchen Geschehnissen und Mächten sich Familien während einer Flucht auseinandersetzen müssen. Dies geht sehr tief unter die Haut und bleibt noch lange im Kopf.“
Zum Stück
Eines Nachts brechen Soldaten in die heile Welt einer Familie ein. Mutter und Kind werden in die Flucht getrieben, gelangen an Bord eines Schiffes, das aber keinen sicheren Hafen findet. Und immer begleitet das Kind die Frage: Ist das die Wirklichkeit oder ein böser Traum?
Hanoch Levin, der als wichtigster israelischer Theaterautor des 20. Jahrhunderts gilt, hatte beim Schreiben die Irrfahrt der St. Louis vor Augen, die 1939 mit über 900 jüdischen Menschen von Hamburg nach Nordamerika aufbrach, dort aber abgewiesen und gezwungen wurde nach Europa zurückzukehren. „Das Kind träumt“ entwarf er als eine universelle und zeitlose Allegorie auf Flucht, Vertreibung und Menschlichkeit.
Das Theater an der Parkaue, Berlins Junges Staatstheater, zeigt die Tragödie für ein jugendliches und erwachsenes Publikum. In einem clownesken Traumspiel macht sich Intendant und Regisseur Alexander Riemenschneider mit seinen Schauspieler*innen, einer Puppenspielerin und Live-Musik*innen auf die Suche nach Verantwortung in einer erkalteten Welt.